Tammy Middelweerd
Wieso ist es wichtig das Freizeitfahrzeug zu nivellieren?
Vielleicht ist Ihnen das früher als Camping Neuling auch einmal passiert? Sie kommen nach einer längeren Anfahrt an Ihrem Urlaubsziel an, fahren auf den Ihnen zugewiesenen Platz, installieren Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil und freuen sich auf eine erholsame Nachtruhe. Am nächsten Morgen wachen Sie auf und fühlen sich wie gerädert. Der Nacken verspannt, leichte Kopfschmerzen und ein leichtes Ziehen im Rücken. Sie haben sich irgendwie verlegen aber am Bett kann es nicht liegen, das ist bequem wie immer. Was ist also los? Wahrscheinlich ist das Fahrzeug nicht in der Waagerechten und Sie haben mit dem Kopf leicht nach unten geschlafen ohne es zu merken. Ihr Körper hat im Schlaf versucht die Schräge auszugleichen und daher andauern gearbeitet, wo er sich doch eigentlich erholen sollte. Spätestens jetzt sollten Sie ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil nivellieren. Aber wie geht das?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen verdeutlichen warum es so wichtig ist das Freizeitfahrzeug in die Waagerechte zu stellen. Dazu gehen wir auf folgende Punkte ein:
Inhalt
1. Wieso ist es wichtig das Freizeitfahrzeug zu nivellieren?
Die Kopf- oder Rückenschmerzen nach einer Nacht in einem nicht nivellierten Freizeitfahrzeug sind nur ein Argument für die Nivellierung. Weitere sind die Gegenstände die immer wieder von schrägen Flächen rollen. Etwa die Buntstifte der Kinder oder die Erbsen auf dem Teller. Darüber hinaus kann eine stärkere Schräglage auch die Funktionsweise des Kühlschranks beeinträchtigen oder den Abfluss von Wasser in Dusche oder Spülbecken. Steht das Fahrzeug schräg sammeln sich dort Pfützen von Brauchwasser, die bald anfangen zu riechen.
2. Wie nivelliere ich meinen Wohnwagen?
Wie unter 1 beschrieben ist es wichtig, dass der Wohnwagen in der Waagrechten steht, um entspannte und erholsame Ferien zu genießen. Aber wie bringt man den Wohnwagen in die Waagerechte? Das erklären wir anhand von fünf Schritten:
Schritt 1: Erkunden Sie den Standplatz
Ähnlich wie ein Golfer vor dem Putten die Schräge des Terrains erkundet, sollten Sie sich Ihren Standplatz ansehen bevor Sie den Wohnwagen darauf abstellen. Unebenheiten wie hervorstehende Wurzeln oder Vertiefungen im Boden sollten Sie beim Abstellen möglichst meiden.
Schritt 2: Nivellieren Sie zuerst die Querachse des Wohnwagens
Bringen Sie zunächst die Querachse des Caravans in die Waagerechte, indem Sie die Reifen auf die gleiche Höhe bringen. Arbeiten Sie hier nicht mit den Kurbelstützen, denn die sind zu schwach um stärkere Schrägen auszugleichen. Fahren Sie besser mit dem tiefer liegenden Rad auf Holzbrettchen oder Auffahrkeile bis der Wohnwagen in der Querachse waagerecht steht.
Wenn möglich stehen Sie so, dass Sie das linke Rad (in Fahrtrichtung links) des Wohnwagens anheben und das rechte Rad auf dem Boden lassen. Sonst könnte es bei größeren Abständen passieren, dass das Vorzelt nicht mehr an die rechte Seite passt.
Schritt 3: Nivellieren Sie die Längsachse des Wohnwagens
Wenn der Wohnwagen entlang der Querachse nivellierte ist, bringen Sie die Längsachse in die Waagerechte. Das tun Sie einfach indem Sie das Bugrad hoch oder runter kurbeln.
Ist auch die Längsachse in der Waagerechten, sollten Sie die Kurbelstützen ausfahren damit Sie den Wohnwagen betreten können.
Schritt 4: Prüfen Sie die Nivellierung
Das können Sie mir einer altmodischen Wasserwaage tun, die Sie auf eine eben Fläche des Wohnwagens stellen. Etwa den Tisch oder die Arbeitsplatte der Küche. Oder Sie nutzen dafür unser E-Level-Modul. Später im Text erklären wir wie das funktioniert.
Schritt 5: Stabilisieren Sie den Wohnwagen
Sofern Sie mit der Überprüfung zufrieden sind, stabilisieren Sie den Wohnwagen indem Sie die Kurbelstützen fest auf dem Boden aufsetzen ohne den Wohnwagen dabei anzuheben.
Achtung! Die Kurbelstützen an den vier Ecken des Wohnwagens sind nicht dazu gedacht das gesamte Gewicht des Wohnwagens zu tragen! Das Hauptgewicht des Caravans muss immer auf den Reifen liegen.
Zusätzliche Stabilität können Stützblöcke mit Schraubgewinde geben, mit denen Sie das Chassis des Wohnwagens abstützen können.
3. Wie nivelliere ich mein Wohnmobil?
Wie unter 1 beschrieben ist es wichtig, dass das Wohnmobil in der Waagrechten steht, um entspannte und erholsame Ferien zu genießen. Aber wie bringt man das Wohnmobil in die Waagerechte? Das erklären wir anhand von fünf Schritten:
Schritt 1: Erkunden Sie den Standplatz
Ähnlich wie ein Golfer vor dem Putten die Schräge des Terrains erkundet, sollten Sie sich Ihren Standplatz ansehen bevor Sie das Wohnmobil darauf abstellen. Unebenheiten wie hervorstehende Wurzeln oder Vertiefungen im Boden sollten Sie beim Abstellen möglichst meiden. Außerdem müssen beim Nivellieren Schrägen des Geländes wieder ausgeglichen werden. Sie sollten das Wohnmobil also wenn möglich auf ebenes Gelände stellen.
Schritt 2: Prüfen Sie in welche Richtung sie das Wohnmobil nivellieren müssen
Stellen Sie dazu eine Wasserwaage auf eine ebene Fläche im Wohnmobil, etwa den Tisch oder die Arbeitsplatte in der Küche. Prüfen Sie damit zunächst die Querachse und anschließend die Längsachse. Danach können Sie entscheiden welches Rad mit einem Auffahrkeil angehoben werden muss, um das Wohnmobil in die Waagerechte zu bringen.
Schritt 3: Platzieren Sie die Auffahrkeile
Nachdem sie festgelegt haben unter welches Rad Sie Auffahrkeile legen müssen platzieren Sie die Keile mittig vor dem Rad. Fahren Sie nun vorsichtig auf die Keile auf, bis das Wohnmobil in der Waagerechten steht.
Schritt 4: Sichern Sie das Fahrzeug mit der Handbremse/Feststellbremse
Damit Ihr Wohnmobil nicht wieder von den Keilen herunterrollt sichern sie es mit der Handbremse oder hydraulischen Feststellbremse. Im Winter sollten Sie dazu jedoch Unterlegbremskeile benutzen da es bei sehr kalten Temperauren passieren könnte, dass die Handbremse festfriert.
Schritt 5: Stabilisieren Sie das Wohnmobil
Sofern Sie über mechanische Hubstützen am Wohnmobil verfügen, klappen Sie diese nun aus und stellen Sie fest auf den Boden. Falls keine am Wohnmobil vorhanden sind, können Sie auch Stützblöcke mit Schraubgewinde nutzen, mit denen Sie das Chassis des Wohnmobils abstützen können. So verhindern Sie ein Federn des Wohnmobils in den Stoßdämpfern, wenn Sie sich im Innenraum bewegen.
4. Gibt es hilfreiche Apps die beim Nivellieren helfen?
Zum Glück gibt es inzwischen Alternativen zur altmodischen Wasserwaage. Ein iPhone mit einem Betriebssystem ab iOS 12 ist zum Beispiel mit der App „Maßband“ ausgestattet, die auch eine digitale Wasserwaage enthält. Dabei legen Sie das iPhone auf eine ebene Fläche im Wohnmobil (Tisch oder Arbeitsplatte) und lesen auf dem Display ab ob das Fahrzeug in der Waagerechten steht. Das gleiche können auch anderer Apps, die es im Apple Appstore oder im google Playstore zum kostenlosen Download gibt. Bei all diesen Apps müssen Sie jedoch Ihr Smartphone auf der ebenen Fläche liegen lassen, um die Wasserwaagefunktion zu nutzen.
5. Nivellieren mit E-Level
Vielleicht kennen Sie die Unannehmlichkeit des dauernden Hin und Herrennens zwischen dem Bugrad an der Spitze des Wohnwagens und der Wasserwaage auf dem Tisch, um zu überprüfen ob der Caravan schon waagerecht steht. Das gleiche Hin und Herrennen haben Sie, wenn da ein Smartphone mit einer App liegt. Alternativ kann ein Partner die Wasserwaage im Blick haben und der andere die Kurbel am Bugrad bedienen. Dann brüllen Sie dauernd Anweisungen über den Platz.
Mit E-Level können Sie sich beides sparen. Denn beim E-Level-Modul misst der Sensor in der E-Connect-Basisstation die Ausrichtung des Wohnwagens oder Wohnmobils und überträgt das auf Ihr Smartphone. Sie können also ganz einfach die Wasserwaage ablesen während Sie kurbeln und müssen nicht mehr hin und her rennen. Mit E-Level ist daher Ihr Wohnwagen oder Wohnmobil im Nu nivelliert, ohne Gerenne und ohne Gebrüll.